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Stille Zeit? Bist Du´s?

Wir kommunizieren. Fast ununterbrochen. Wir können auch nicht anders. Egal, ob wir etwas aussprechen, mit einem Schweigen beantworten oder nur mit den Schultern zucken. Wir kommunizieren. Oft erledigt das auch unser Gesicht ganz selbständig – ohne unser willentliches Zutun. Aber viel Zeit verbringen wir tatsächlich auch mit aktivem Reden und Zuhören.

 

Gerade jetzt in der Adventszeit – der stillen Zeit – ist es um uns herum häufig alles andere als ruhig. Unentwegt werden wir mit Reizen konfrontiert, müssen sie filtern, darauf reagieren, Entscheidungen treffen. Hier dudelt „Last Christmas“, dort bewirbt der örtliche Supermarkt offensiv seine Weihnachts-gänsekeule und sonstige Preisknaller, in unserer Inbox häufen sich adventliche Newsletter mit Top-Angeboten (von der Anti-Aging-Creme mit Hyaluronsäure bis hin zur stylischen Boxershort für den Liebsten), hier findet eine Adventsfeier statt mit viel Gerede, dort ein Glühweinumtrunk mit einem Schwatz, im Briefkasten ein Meer an Bittbriefen für Spenden auf der ganzen Welt, Nachrichten auf dem Anrufbeantworter zur Klärung des Weihnachtsessens, ...

 

Wir können festhalten: im Advent ist die allgemeine Mitteilungsfreude groß. Jeder hat etwas zu sagen, anzupreisen, zu erbitten, zu wünschen, zu fordern, zu erfragen. Wir sind das Ziel diversen kommunikativen Outputs. Manchmal ist das einfach zu viel. Viel zu viel.

Denn all diese Worte müssen wir sortieren, einordnen, darauf reagieren: E-Mail lesen oder gleich löschen? Spenden für UNICEF oder Greenpeace? Würstchen oder Raclette? Von Stille keine Spur.

 

Trotzdem bleibe ich dabei: Kommunikation ist etwas Wunderbares. Und wir brauchen sie. Aber wie die meisten Dinge ist sie im Übermaß einfach schwer zu ertragen und tut uns nicht gut. Nutzen wir diese stille Zeit, die Feiertage, die Tage zwischen den Jahren – um zur Ruhe zu kommen. Das Dauerrauschen auszuschalten. Weniger zu reden. Weniger zu kommunizieren. Um bei uns anzukommen. Und im Moment. Hier. Jetzt.

 

„Die Musik steckt nicht in den Noten. Sondern in der Stille dazwischen.“, hat Mozart gesagt. So ähnlich ist das auch mit der Kommunikation und unseren Worten.

 

Deswegen pssssssst… und habt eine wunderbar ruhige und erholsame Zeit!